41. Engadiner Ski-Marathon 15.03.2009

Kann es wirklich sein, dass ich mich nach den bereits Absolvierten Marathonläufen noch immer nicht genug habe von diesen Brettern?! Ja scheinbar lasse ich mich je länger je mehr wieder davon begeistern, denn nicht umsonst habe ich mir nun eine Komplette Ausrüstung gegönnt. Dies bringt mit sich, dass der Druck steigt, der sowieso schon auf meinen Schultern lasten wird, der Druck nicht unterzugehen, fertig zu laufen, meine (für mich) großen Ziele zu verwirklichen; Eine Endzeit um die 4 Stunden zu erreichen.

Alles begann als ich die Tour de Ski verfolgte um den Jahreswechsel. Nicht unschuldig an dem für mich fesselnden Sportereignis war sicherlich auch Dario Cologna, welcher es lohnenswert machte das ganze als Schweizer zu verfolgen. Angespornt von den dynamischen Sport und unserem Ausdauerass Peter Stadler, hatte ich mich völlig aus dem nichts für den Engadiner Angemeldet.

 

Je näher ich dem Ereignis komme, je mehr freue ich mich. Auf die Herausforderung, die diese Aufgabe abverlangt. Trotz keiner Minute auf den Skiern, bin ich guten Mutes das ich unter Tausenden gleichgesinnten, mein gestecktes Ziel erreiche. So bin ich nun doch Konditionell weiter, als bei meinen ersten beiden Teilnahmen.

 

Samstag, 7.März 2009

Um 9.00 Uhr galt es den Weg ins Engadin anzutreten, um dann unsere Startnummer in St.Moritz zu beziehen. Diese erhalten, ging die Reise weiter nach Zuoz wo Peti seine Ski noch Wachsen ließ und unsere Loge bezogen werden konnte. Am Nachmittag schlenderten wir noch durch das Dorf, damit am Abend das einschlafen einfacher geht.

Nach zwei Tellern Nudeln zum Znacht ging es Richtung Bett. Jedoch war bei mir nichts mit Schlafen. Kaum im Bett war ich hellwach, was vielleicht auch daran lag das Roli Stadler neben mir Schnarchte wie ein ''Wald voll Affä''. Um 02.00 Uhr morgens kam auch ich zur Ruhe (ich danke Cheesy und Roy, welche mir eine Nachricht um 00.47 Uhr zukommen ließen, was genau Sie mitteilen wollten, ist schwierig wiederzugeben).

 

Sonntag, 8.März 2009

Um 04.45 Uhr läutete der Wecker bereits schon wieder. Das Abenteuer Skimarathon konnte beginnen. Nach einem Reichhaltigen Zmorgen fuhren wir noch vor dem ersten Zug nach St.Moritz, um einen Platz in den frühen Bussen zu erhaschen. Endlich hinten Angekommen spurteten wir zum Start, damit wir die Skis auch wirklich zuvorderst hinlegen zu können. Die Skis platziert und gekennzeichnet, konnten wir dank Roli Stadlers Kontakten, nochmals ein warmes Plätzchen im nahegelegenen Restaurant genießen. Dann kam der Start immer näher und wir wurden immer nervöser. Peti war der erste von uns zwei der Startete, aufgrund seiner Qualifikation vom Vorjahr. Nachdem unser Eliteläufer an den Start verabschiedet wurde, stand nun die lange Zeit des wartens an. Ich hatte keine Geduld mehr und ging meine Sachen am Start abgeben. Es war nun ein herrlicher Wintertag geworden, nachdem wir am Morgen um 05.00 Uhr noch minus 18 Grad auf dem Thermometer hatten, war nun die Sonne schuld, dass diese sich gegen die Nullgradgrenze bewegten.

 

Bei meinen Skis angekommen sah ich die Elite vor uns noch weglaufen und wusste nicht mehr ob ich mich freuen sollte oder nicht. Auf was ich mich wohl wieder eingelassen habe? Ob ich genügend stark sein werde, um dies durchzuhalten?

Endlich war es soweit, nach aufwärmen mit Tausenden anderen in meiner Kategorie, konnte es losgehen. Der Startschuss fiel und ich wurde erst einmal nach hinten durchgereicht. Da ich vor dem Engadiner kein einziges Mal auf dem Ski gestanden habe, musste ich nun zuerst wieder herausfinden wie dies genau funktioniert. Nach großen Anlaufschwierigkeiten mit Gleichgewicht, Koordination und dem Startgerangel, kam ich dann immer besser zurecht. Nach 10 Kilometern stand der erste Verpflegungsposten vor uns, wobei ich per Lautsprecher vernahm, dass die Spitze bereits im Ziel angekommen sei. Unbeirrt und bereits einiges sicherer auf den Skis gings an den nächsten Abschnitt. Ich fühlte mich sehr gut und konnte so sicherlich einige Plätze, die ich am Start verloren hatte wiedergutmachen. Es stand bald er Stäzerwald an, an welchem immer viele Zuschauer das Spektakel von lustigen Stürzen verfolgten. Gleich sollte es losgehen, das Kämpfen und Beißen. In Pontresina, gleich nach der Spektakulären Abfahrt fühlte ich mich nicht mehr so frisch wie vorhin. Es begann das Mentale kämpfen, nur dranbleiben, sich einen Ski aussuchen und mit diesem Mitlaufen. Endlich einen Ski gefunden waren wir auf höhe des Flughafens Sameden, wo das würgen weiterging. Dann endlich hatte ich Zuoz vor mir, das letzte Dorf vor dem Ziel. Ich hatte erhebliche Mühe kurz nach Zuoz lief ich langsam in den Hammer, zum Glück kannte ich die Strecke schon einwenig und schonte mich nochmals vor den finalen Colanhöhen, welchen auch dieses Jahr nochmals eine riesen Herausforderung waren. Die rote Fahne des letzten Kilometer im Visier stolperte ich mit letzter Kraft und Wille die Höhen hinauf, um dann nochmals alles aus mir herauszuholen im Stadion. Der Schlusssprint konnte ich bereits kurz nach der Fahne des letzten Kilometers starten, meine Beine jedoch verkrampften sich bei jedem Schritt etwas mehr. Trotzdem konnte ich die Ziehleinfahrt Zufriedenstellend hinter mich bringen.

 

Im Ziel angekommen und völlig am Ende, sah ich auf die Zeittafel und erschrak erst, als ich die Zeit sah. 4 Stunden und 26 Minuten standen da drauf, bis ich merkte dass dies die Zeit von den vor mir gestarteten war. Je weiter mein Blick über die verschiedenen Anzeigen glitt, desto kleiner wurde der Rückstand auf die Spitze. Ich konnte es kaum fassen, da stand es, ich hatte meine Bestzeit um rund 70 Minuten unterboten. Mein Ziel erreicht und wusste schon jetzt, dass nächste Mal bin ich wieder dabei und dies vielleicht mit ein paar TV Mitgliedern mehr an meiner Seite.

 

Ich gratuliere Peti zu einer Super-Zeit von 2 Stunden 20min und danke Yvonne und Roli für die super Organisation und Betreuung und freue mich aufs nächste Jahr in Zuoz!