Skiweekend 2010 in Gaschurn 28.12.2010

Das Ziel war klar, am Freitagmorgen möglichst früh abfahren, damit wir die erste Gondel erwischen.  Pünktlich um 7 Uhr hatten wir alle Skis und Boards eingeladen und fuhren auf die Autobahn. Mit dem täglichen Morgenverkehr nach St. Gallen fuhren wir Richtung Talstation. Bei jedem Tunnel hofften wir, dass das Wetter am Ende der Röhre ein paar Sonnenstrahlen für uns bereithält. Leider wurden wir enttäuscht, der Schneefall wurde eher immer stärker und die Geschwindigkeit musste angepasst werden, was unser Fahrer nach der ersten Autobahnausfahrt auch merkte.


Mit etwas Verspätung kamen wir dann doch noch bei der Talstation an und bereiteten uns für das Tagesrenne vor. Jeder präparierte noch seinen Ski und machte sich wettertauglich. Mit der Tageskarte im Sack stiegen wir in die Bahn. Das Wetter verlangte dem Material viel ab und nun zeigte sich wer gute Qualität gekauft hat. Während einige mit ihrer Skibrille bis zur Talstation schauen konnten, hatten andere mühe nur bis auf ihre Skier zu sehen.

Nach einer kurzen Warmup Abfahrt, führte der „Einheimische“ die Gruppe in die erste Herausforderung. Er meinte nur, man müsse ihm nachfahren und im nächsten Augenblick stand man in einem schönen Neuschnee hang. Es gab keinen, der nicht einen Überschlag oder eine Rolle machte. Der ganze Tag fuhren wir als Schneemänner getarnt die mit gut 30-40cm Neuschnee bedeckten Pisten hinunter. Wir machten auch einige Wettrennen, bei welchen wir die Regeln bei jedem Mal anpassten. Am Schluss waren wir so weit, dass die Skifahrer aus den Skiern stiegen, diese umgekehrt hin legten und dann auf einer Linie hinter den Skiern starteten. Die Rennen und die kräfteraubenden Neuschneeabfahrten merkten die meisten am Abend in den Beinen.

Nach einem kleinen „Aufwärmer“ an der Talstation, kauften wir kurz das nötigste ein und machten uns auf den Weg in die Hütte. Fast an der Hütte angekommen, ging es bei einem steiler Stück nicht mehr weiter. Ab nun hiess es Ketten montieren. Natürlich kein Problem für uns gestandene Männer. Betriebsanleitungen braucht keiner, rauf mit den Dingern und weitergeht es. Nach dem ersten Anfahren, gab es einen lauten Knall, eine Kette ging kaputt. Wir wären nicht der TV Grafstal, wenn wir einfach aufgegeben hätten. Wir versuchten es mit Schieben, Gewichtsverlagerung und Anlauf, doch alles half nichts. À la Macgyver reparierten wir die kaputte Kette und siehe da es funktionierte.Dank dem Organisator, der nicht genau wusste, wo das Haus steht, ging die Fahrt zuerst bis ans Ende der Strasse bevor wir dann merkten, dass wir viel zu weit waren.

Am Abend gab es das berühmte Penne-Essen und zwei, drei Tropfen vom Jägertee.  Dann kamen auch bald schon die nächsten Rennfahrer vom Unterland und assen noch den Rest. Nach ein, zwei Runden Ciao-Sepp, gingen alle ins Bett, damit sie für den nächsten Skitag fit waren.

Der Blick am nächsten Tag aus dem Fenster verriet nichts Gutes, das Wetter sah immer noch wie am Freitag aus. Doch wir waren guter Hoffnung und jemand hatte uns zwei bis drei Stunden Sonne versprochen. Nach einem währschaften Frühstück ging es ab auf den Berg. Die Bedingungen waren etwa gleich wie am Freitag, nur hatte es viel mehr Leute und so waren die Pisten schneller verfahren. Punkt zwölf Uhr ging’s dann in das Bergrestaurant, wo wir uns mit Schnitzel und Rösti verpflegten. Zu unserer Verblüffung hatten es die letzten zwei Nachkömmlinge kurz vor dem Zahlen auch noch zu uns geschafft. Sie hatten jedoch gar keine Skiausrüstung mit auf den Berg genommen.

Bei nächsten Abfahrten hatten wir immer bessere Sichtbedingungen und der Himmel tat sich langsam auf. Die etwas erfahrenen Fahrer wagten sich nun eine wunderschönen Neuschneehang hinab, für welchen sie jedoch zur etwas laufen mussten. Ein Snowboardfahrer fiel auf dem Berggrad mit einem Bein den Tiefschnee hinab und konnte sich jedoch, nach dem er sich vom Board befreite hatte, mit etwas Kraftaufwand hinaufziehen. Bei den letzten Abfahrten hörte man schon die Après-Ski Party in der Nova Stoba.

Um vier Uhr war das ganze Team an der Sternenbar versammelt und stiess mit einem warmen Jägertee an. Ab nun wurde nicht mehr gefahren, sondern nur noch gefeiert. Dank den weltweiten Bekanntschaften von Andreas alias „dä Bollä“ lernten wir noch „Isa“ und Andrea kennen, welche auch mit uns mitfeierten. Ein Turner fand schnell mal gefallen an „Isa“ und war nicht mehr los zu kriegen. Andere Turner jagten grünen Skihosen nach und wieder andere feierten mit unbekannten Deutschen einen Polterabend. Jeder hatte seine eigene Geschichte zu erzählen.

Nachdem die Musik abgestellt wurde, machten wir uns auf den Weg in die Pizzeria, in der, Gerüchten zu folgen, jemand reserviert hatte. Das Essen war nicht sehr spannend, keiner wusste genau, warum die Leute um uns herum alle zu uns schauten. Als wir dann die Rechnung beglichen, ging es weiter in die „Mühle“, wo der Engel mit den grünen Hosen sein sollte. Einige von uns machten aber zuerst noch einen Abstecher zum Arzt, war doch der Schnee doch zu scharf für den zarten Turnerfinger.

Den Abend liessen wir dann in der Mühle ausklingen, wobei hier einige früher nach Hause gingen, um noch zwei, drei Gläser Holunderblütentee zu trinken. Ein Turner musste sich auf der Heimfahrt noch vor einem Vertreter des Gesetzten die Ehre einem Alkoholtest unterziehen, welcher natürlich zu seinen Gunsten ausfiel, anders kennen wir den Turnverein ja nicht. Die letzten vier Turner machten einen 20 minütigen Nachhausemarsch von der Mühle aus.

Der Sonntag war kurz, wir beschlossen nach dem unsere zwei Siebenschläfer nicht aufstanden und das Wetter immer noch schlecht war, dass wir an diesem Tag nicht auf die Skier steigen werden. Wir packten alles zusammen und beluden unsere Fahrzeuge, auf der Raststätte in der Nähe von St. Margrethen nahmen wir noch ein kleines Mittagessen zu uns, bevor wir dann ganz nach Hause fuhren.

Wahrscheinlich freuen sich die Turnen schon auf das Skiweekend 1012, vielleicht auch jemand, der diese Mal nicht mitkam und somit sicher ein Jahr nicht bei den internen Vereinsgesprächen mitreden kann. Ich freu mich ganz bestimmt! Yalla yalla!

Raffael Santschi