Auf diesen einmaligen Event freuten wir uns alle riesig. Wir beschlossen, bereits am Vortag anzureisen und in der Jugi in Lausanne zu übernachten. Gegen 15 Uhr brachen wir mit dem Zug auf ins Abenteuer SM. In Zürich sollten wir komplett sein, trafen doch alle 10 Spielerinnen von verschiedenen Start-Bahnhöfen ein. Hier gab es gleich einige Ungewissheit, denn der Zug stand bereits auf dem Gleis und kam nicht von Winterthur. Wo waren wohl Dodo und Conny? Der Lautsprecher mit der netten Stimme vom Bahnhof blieb ausnahmsweise stumm, und auch die Reservation wurde uns nicht kundgetan. So fragten wir uns beim Kondukteur durch, und schliesslich fanden wir unser reserviertes Abteil – sogar Dodo und Conny waren plötzlich unter uns. Kurz vor der Zugsabfahrt stürmte noch eine Horde „halbwüchsiger Schüler” in denselben Wagen, worauf einige von uns fluchtartig in den nächsten Wagen rannten. Mit einem Schmunzeln verriet uns die Leiterpersonen der lauten Horde: „Wir steigen bereits in Aarau wieder aus!” Aber da waren die meisten von uns bereits im neuen Wagen eingerichtet. Gemütlich und ohne grossen Lärm konnten wir nun die Reise nach Lausanne geniessen. Moni servierte uns noch einen feinen, selbstgebackenen Kuchen – nochmals vielen Dank!
In Lausanne angekommen machten wir uns mit dem Bus und zu Fuss auf zur Jugendherberge. Hierfür brauchten wir nochmals fast eine Stunde. Kurz vor der Jugi trafen wir auf Dani und Armin, beide mit Kinderwagen ausgestattet. Die beiden Fans hatten die Reise samt Baby im Auto auf sich genommen. Nun hiess es, Schlüssel für die Zimmer zu beziehen, aber es gab bereits eine lange Schlage mit anderen Volleyballern vor der Rezeption. Es herrschte reges Treiben in der grossen Ankunftshalle, und viele bekannte Volleyball-Gesichter kamen zum Vorschein. Eine grosse Freude gemischt mit Nervosität machte sich nun langsam bei mir breit. Wir, die kleinen „Gröfschtler” war mit dabei bei diesem Spektakel!
Auch wurden Stimmen laut „Was macht den Grafstal hier, die sind doch nur eine mittelmässige Volleyball-Mannschaft?” Eben nicht mehr! Ich war versucht zu antworten, aber nein, die sollen uns bloss unterschätzen! Mit etwas Geduld konnten wir nun alle unsere Zimmer beziehen, und dann wollten wir eigentlich nur noch etwas Feines zum Nachtessen. Auf der Suche nach einem guten und nahe gelegenen Lokal wurde uns das Restaurant beim Campingplatz empfohlen. Hier gesellte sich dann auch noch Sascha zu uns. Das Essen kam dann recht schnell - aber das war wohl das einzig positive. Ich glaube, es wurde kein Teller leer gegessen. Und nehmen wir es vorneweg, Brigitte konnte am nächsten Tag nicht mehr Volleyball spielen. Sie verbrachte den ganzen Sonntag auf der Toilette oder in der Jugi liegend. Aber bleiben wir beim Samstag. Nach diesem Essen gingen die meisten zurück in ihre Schläge und legten sich zur Ruhe. Einige tranken noch einen Schlummi, und andere versuchten, sich noch gegen die Volleyballer der Neuen Sektion beim „Jöggele”, wobei wir kläglich auf die Kappe bekamen!
Nach einer recht langen und erstaunlich ruhigen Nacht trafen wir uns um 6 Uhr zum Frühstück. Brigitte trank nur kurz einen Tee und verzog sich wieder in Ihren Schlag – oh je! Nach dem Frühstück mussten wir die Strecke zur Halle zu Fuss bewältigen, wobei wir vor allem nicht genau wussten, wohin wir mussten. Mit den schweren Taschen auf den Schultern stapften wir bei leichtem Regen am See entlang zum Uni Gelände. Aber es war gar nicht so schwer, das Gebäude zu finden, der Weg in die Halle dann aber doch. Durch tausend Gänge und noch mehr Treppen gelangten wir schliesslich zur richtigen Halle.
Bereits um 8 Uhr ging es los und unsere Gegneinnenr in der Vorrunde hiessen DR Köniz, Volley Teufen, Amis Gym Lausanne und DTV Näfels. Vorerst steckten wir uns keine Ziele, wir wollten einfach gut spielen, was uns dann auch gelang. Die ersten zwei Spiele konnten wir klar mit 2:0 gewinnen und somit hatten wir plötzlich ein Ziel vor Augen – wir wollten in die Finalrunde kommen! Hierfür brauchten wir nun im Minimum noch einen Punkt aus zwei Spielen. Im Spiel gegen Lausanne konnten wir diesen Punkt leider nicht verbuchen, das Spiel ging relativ klar mit 0:2 verloren. Im letzten Spiel gegen Näfels gewannen wir den 1. Satz, der 2. Satz ging aber leider verloren. Mit einem Total von 5 Punkten, gleichviel wie Näfels, musste nun die Balldifferenz entscheiden. Glück gehabt, wir hatten 3 Ballpunkte mehr auf unserem Konto als Näfels. Somit standen wir als Zweite unserer Gruppe in den Finalspielen.
Hier standen uns nochmals 4 harte Spiele bevor. DTV Wyssachen, FR Wiesendangen 2, TV Zizers sowie DTV Felben-Wellhausen 1. Gegen den DTV Wyssachen, den nachmaligen Meister, bekundeten wir grosse Mühe und verloren relativ klar mit 0:2. Den nächsten Gegen FR Wiesendangen 2 kannten wir nur zu gut. Hatten wir doch das letzte Meisterschaftsspiel gegen sie gewonnen. Aber hier an der SM fehlte uns plötzlich die Kraft. Wir schafften es nicht, einen Satz zu gewinnen, obwohl das Spiel spannend und ausgeglichen war. Auch hier hiess es am Schluss 0:2. Nun sammelten wir nochmals alle Kräfte, wir wollten doch beweisen dass wir finalwürdig waren. Gegen Zizers konnten wir den ersten Satz auch klar gewinnen, aber für den zweiten Satz reichte es wieder nicht. Somit hiess es 1:1. Nun gab es für uns noch ein Spiel, aber es war bereits 18:15 Uhr und unser Spiel würde frühestens um 19:00 Uhr starten. Der Zeitplan war über 1½ Stunden im Verzug, und wir waren alle müde. Hatten wir doch bereits „sieben” Spiele in den Beinen. Da begannen die Diskussionen um die Heimfahrt. Eigentlich hatten wir im Zug mit Abfahrt um ca. 19:20 Uhr reserviert. Sollten wir nun warten und spielen und den Zug eine Stunde später nehmen, oder sollen wir das letzte Spiel forfait geben und uns auf die Heimreise machen? Die Mehrheit der Mannschaft war für forfait, denn auch so waren wir frühestens um 23:00 Uhr zuhause! Schweren Herzens sagten wir also das letzte Spiel ab und begaben uns unter die Dusche. Danach sprangen wir in die bereits reservierten Taxis – diese brachten uns zum Bahnhof, und hier konnten wir uns noch schnell einen Sandwich-Znacht für die Heimfahrt kaufen. Am Bahnhof trafen wir noch viele Spielerinnen anderer Mannschaften, die es nicht in die Finalspiele geschafft hatten, aber auch die Spielerinnen von Felben-Wellhausen. Gegen dieses Team hatten wir das Spiel nicht mehr ausgetragen. So haben wir vereinbart, ein Freundschaftsspiel gegen sie auszutragen. Die Heimfahrt verlief sehr ruhig mit Essen, Trinken, Beine strecken und ein wenig Schlaf. Es war ein super Wochenende mit viel Teamgeist und schönen, spannenden Spielen.
Vielen Dank den Fans die den weiten Weg auf sich genommen haben. Es waren dies Yuyu und Roland Berli, Sascha, Daniel Wegmann mit Tamara, Armin Kuhn mit Carla.
Rangliste:
1. DTV Wyssachen
2. FR Wiesendangen 2
3. DTV Felben-Wellhausen 1
4. Amis Gym Lausanne
5. TV Zizers
6. DTV Grafstal
7. DR Köniz
Es spielten: Daniela Wegmann, Dodo Kobel, Carmen Camenzind, Moni Capraro, Brigitte Bollmann (leider nur vom Bett und Spielfeldrand aus), Karin Meier, Bettina Hotz, Eveline Kuhn und - auf dem Bild fehlend - Conny Egide und Annette Jenny.